Monatsrückblick März 2019

Der März war für Foteini ein sehr anstrengender und emotionaler Monat.
Endlich konnte Foteini, gemeinsam mit Panagiotis, eine der Schwestern von Foundoukis einfangen. Sie hat schon länger versucht, ihr Vertrauen zu
gewinnen, damit sie sie noch vor der ersten Läufigkeit von der Straße holen konnte, um sie rechtzeitig kastrieren zu lassen. Je länger die Hundekinder auf der Straße leben, desto scheuer werden sie und die Chancen sie einzufangen werden immer schlechter. Aber nur durch Kastration kann weiteres Leid verhindert werden …
Im März wurden die kleine Katze Lytra und die süße Pixy kastriert.
Dann war auf einmal einer der Welpen auf der Straße beim Haus von Foteinis Mutter verschwunden. Diese Geschichte hat Foteini eine Menge Kraft und Energie gekostet. Sammy, der Bruder von Nelli und Lilly, wurde von einem jungen Mann eingefangen und zu einem älteren Mann gebracht, um dort die Hühner zu bewachen. Das hätte für Sammy bedeutet, sein ganzes Leben an der Kette verbringen zu müssen. Sammy wollte das wohl auch nicht und ist dem älteren Mann entwischt, um dann an Panagiotis Schule wieder aufzutauchen. So scheu wie Sammy ist, konnte Foteini ihn aber nicht so leicht wieder einfangen und hatte sich schon gewundert, wie der junge Mann das geschafft hatte. Dieser hat dann, nachdem Foteini ihm den Kopf zurechtgerückt hatte, geholfen, Sammy wieder einzufangen. Es muss ein sehr furchtbarer Tag gewesen sein, denn abends schrieb Foteini mir nur, dass Sammy in Sicherheit ist, sie aber die Geschichte im Moment unmöglich erzählen könne. Sie war sehr aufgebracht und ich spürte regelrecht, dass dieser Tag sie sehr an ihre Grenzen gebracht hatte. – So sehr, dass sie bisher noch nicht darüber reden mochte.😔
Dann kam der Tag an dem Foteini mit Christina zum Tierarzt fahren wollte, um Christina röntgen zu lassen. Die Ergebnisse, was nun mit Christina geschehen wird, stehen noch aus und sobald wir etwas wissen, wird Eva euch Genaueres berichten.
Aber es war auch genau dieser Tag, an dem es Foteinis Mama sehr schlecht ging und sie sie zum ersten Mal wegen starker Herzbeschwerden in die Klinik gefahren hat. Ein Tag voller Sorgen und Ungewissheit …
… und es sollte traurig weitergehen, denn Foteini fand zeitgleich die 3 ausgemergelten Welpen auf der Müllkippe. Sie hat sie sofort ins Auto gepackt und mit nach Hause genommen, aber der kleine Sunshine hat leider schon die erste Nacht nicht überstanden. Um das Leben der anderen beiden, Brave und Lena, hat Foteini eine ganze Woche lang gekämpft. Aber die beiden haben es leider auch nicht geschafft.😢 Der Virus hatte sie schon zu sehr mittgenommen. Tag und Nacht war Foteini auf den Beinen, denn die Infusionen durften nicht zum Stillstand kommen und mussten regelmäßig neu angehangen werden. Zudem hatten die Welpen starken, wurmbefallenen Durchfall, sodass Foteini in Abständen von etwa 20 Minuten die Decken wechseln musste. Sechs Nächte lang hat Foteini kein Auge zugetan und tagsüber mussten ja auch die anderen Hunde versorgt werden. Zusätzlich mussten aber auch die Hühner und die anderen Tiere bei ihrer Mutter versorgt werden. Von der Sorge um ihre Mutter mal ganz abgesehen. Wir alle wissen, wie furchtbar eine solche Zeit ist, in der man auf Untersuchungsergebnisse wartet und in Ungewissheit und Sorge lebt. Wie schnell kommt man da an seine Grenzen, selbst, wenn man einen nicht so vollgepackten Alltag wie Foteini hat.
So schnell gerät das Leben aus den Fugen. Und ich kann Foteini einfach immer nur bewundern und frage mich stets, wie sie das alles meistert. Sie ist ein unglaublich starker Mensch, eine Kämpfernatur! Aber ganz ehrlich, wenn ich mir das Bild anschaue, auf dem sie den kleinen Sammy im Arm hält, dann bricht es mir fast das Herz. Denn ich sehe in ihrem Gesicht all ihre Trauer und Sorge, ich sehe sie nachdenklich und auch unendlich müde. Und ich frage mich immer wieder aufs Neue, was und wie man ihr noch helfen könnte, damit auch sie mal ein bisschen Ruhe und Zeit für sich und ihre Familie finden kann. Sie ist schließlich auch nur ein Mensch und lebt tagtäglich am Rande ihrer Kräfte …💔
Und zu all dem kommen dann noch diese Menschen, die Foteini das Leben schwer machen und ihre Arbeit regelrecht verurteilen. – So wie dieser Mann, der ihr vorwarf, wenn sie die Hunde des Schäfers an der Straße füttern würde, die in seinen Augen wohlgenährt sind, diese die Schafe nicht mehr vor Wölfen schützen könnten. Zudem würden die Hunde von Trockenfutter Räude bekommen …
Das traurige an solchen Geschichten ist, dass diese Menschen tatsächlich glauben, was sie da erzählen. Es sind alte Gedankengänge, die sie schon über Generationen hinweg begleiten. Die Augen vor dem Leid der Tiere werden verschlossen, denn sie haben es nie anders kennengelernt.
Und gerade in solchen Situationen ist es für Foteini auch nahezu unmöglich, sie eines Besseren zu belehren. Das schafft man weder in einem kurzen Gespräch und vor allen Dingen dann nicht, wenn gerade alle Emotionen überkochen. Menschen wie Foteini sehen und erleben dieses Elend Tag für Tag und manchmal fehlt dann auch die Ruhe und der nötige Abstand – was Aufklärungsarbeit häufig unmöglich macht. Ich schreibe dies, weil ich vor einiger Zeit angesprochen wurde, dass Füttern alleine nichts bringe und Aufklärungsarbeit von Nöten sei. Natürlich ist diese nötig und sollte auch immer unser Ziel sein, aber es ist einfach nicht immer der richtige Moment dafür bzw. es gibt Menschen, die man auch sofort als dafür unzugänglich erkennt.
Aber es gibt auch immer wieder Möglichkeiten, gerade auch bei der jüngeren Generation und so sollten wir die Hoffnung nicht aufgeben, dass immer mehr Menschen wieder Empathie für die Tiere entwickeln und sie als fühlende Wesen wahrnehmen.
Es ist an uns diesen Gedanken weiter in die Welt zu tragen. Und bis dahin sollten wir uns weiter um die kümmern, die unsere Hilfe benötigen.
Solange es Menschen wie Foteini gibt und Menschen wie wir, die sie unterstützen, sind wir zumindest auf dem richtigen Weg.☺️
(Was mich daran erinnert, dass Foteini zwischendurch, dank Euch, wieder 5 tolle Spendenpaletten auspacken durfte …)

Foteini ist in den letzten Tagen etwa 1200 km hin und her durchs Land gefahren, um ihre Mutter für weitere Untersuchungen in eine Klinik zu bringen, und dennoch all die Tiere zu versorgen.
Zum Glück geht es ihrer Mutter wieder etwas besser und alle sind wieder Zuhause.
Wir wünschen ihr weiterhin alles Liebe und Gute🍀
An dieser Stelle möchte ich mich nochmal im Namen von Foteini für den lieben Zuspruch und die vielen Genesungswünsche für ihre Mutter bedanken.
Und ich persönlich freue mich von ganzem Herzen, wenn ich sehe, wie viele tolle Menschen in jeder Lebenssituation an ihrer Seite stehen und ihr gute Gedanken und Energie schicken. Dafür danke ich Euch von Herzen.💞

Ich hoffe, dass nun wieder etwas Ruhe einkehrt …
…und wünsche Euch einen guten Start in den April. Lasst euch morgen nicht zu sehr „veräppeln“!