Letzter Tag
Nach 16 Tagen, ca. 5000 Kilometern mit dem Auto, 44 Stunden mit der Fähre, einem Berg an Mautquittungen, vielen Projekten, Menschen und Gesprächen, holt uns der Alltag langsam wieder ein. Im Gedanken hängen wir allerdings noch in Griechenland fest. Eindrücke, Erlebtes, Erfahrungen, Erzählungen… alles muss noch sacken. Man wacht Nachts von seinen Träumen auf und fängt an zu grübeln. Wir haben viele unterschiedliche Projekte gesehen, ob Gehege mit Zwingerhaltung, großen Freiläufen, oder die Versorgung der Streuner auf der Straße. 170 Hunde hier 125 dort…..es sind viele, viel zu viele. Viele Angsthunde, misshandelte und gequälte, alte, kranke und behinderte sie werden nie eine Chance bekommen in ein Zuhause vermittelt werden zu können, sie gehören zu den vergessenen Seelen. Wir hörten viele traurige Geschichten von Schicksalen die einem unter die Haut gehen. Das Leben als Tierschützer vor Ort ist alles andere als leicht, man muss aufpassen nicht zu verzweifeln und durchzudrehen. Ständiges Leid zu ertragen, angefahrene, überfahrene, vergiftete, weggeschmissene, verstümmelte Tiere zu finden. Sich über die Ignoranz und Boshaftigkeit einiger Menschen hinwegzusetzen, das alles kostet so viel Kraft. Die Frage wohin mit dem Tier, wo kann ich es unterbringen, wovon können die Tierarztkosten bezahlt werden, bring ich genug zu essen auf um es zu versorgen, kommt es je wieder aus dem Gehege raus oder ist sein Vertrauen in die Menschheit komplett verloren. Es sagt sich immer so einfach von der Couch aus, ihr müsst sie sichern, du musst ihn retten. Aber was wenn absolut kein Platz mehr ist? Was man eh schon seine Grenzen überschritten hat? Was wenn kein Geld zum behandeln aufgetrieben werden kann?
Am liebsten möchten wir überall helfen, leider können wir das nicht. Wir sind nur ein sehr kleiner Verein. Wir würden euch gerne in Zukunft von den Projekten, die wir kennenlernen durften, hin und wieder Notfälle vorstellen für die dringend Hilfe benötigt wird, vielleicht schaffen wir es, gemeinsam etwas zu helfen. Überall fehlt es an Geld um Kastrationen zu bezahlen. Alle brauchen Hilfe bei Vermittlungen, wenn keine Tiere vermittelt werden, können keine neuen Notfälle aufgenommen werden. Zudem möchten wir die versprochenen Paletten auf den Weg schicken, die schon sehnsüchtig erwartet werden, auch hierfür könnten wir noch Spenden für die Transportkosten brauchen.