Tag 5

Nach einem wunderschönen Blick aufs Meer sind wir heut früh ein paar Kilometer aus Peramos rausgefahren. Auf dem Gelände eines Bootsverleihs, lebt ein Hund der sich die meiste Zeit unter den Booten versteckt hält. Katharina und Aspa haben schon so oft versucht sie zu fangen, es hat aber leider nie geklappt. Sie ist sehr scheu und macht sich sofort aus dem Staub wenn sie merkt, dass was im Busch ist. Es ist dringend notwendig, dass sie kastriert und untersucht wird, sie hatte vor einiger Zeit vier Totgeburten zur Welt gebracht 😢, das soll sie nie wieder erleben müssen. Leider konnten wir sie nirgends finden. Die Besitzerin des Bootsverleih will sich nun melden wenn sie wieder da ist.
Danach fuhren wir ins Gehege und wurden schon von einigen Fellnasen am Tor erwartet. Das schöne ist, dass die meisten Hunde Nachts auf dem kompletten Platz laufen können und das Gehege zur Verfügung haben. Mit dabei hatten wir Antoni, er wird jetzt sehr oft im Gehege mithelfen, tut dies aus ganzem Herzen und geht sehr liebevoll mit den Hunden um.
Anschließend sind wir mit Lilly zum impfen gefahren. Eva‘s fest installierte Hundebox (die Tom einwandfrei eingebaut hat) in ihrem Auto, ist sowas von praktisch. Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich sie brauchen werde um meine Oma mit nach Hause zu nehmen. Wir konnten noch einen Abstecher bei Palikaris machen, er stand auf dem Gehsteig als hätte er schon auf uns gewartet. Er sieht sehr gut aus und hat sich über ein paar Leckereien gefreut. In der Nähe lebt César, war aber nicht an seinem Platz, vielleicht war er irgendwo am Meer im Schatten und hat ein Mittagsschläfchen gehalten.
Zu Mittag waren wir sehr lecker griechisch essen 😋.
Von Aspa und Katharina erfuhren wir von einem Ehepaar aus Tusla, die sich rund um ihren Ort um Streuner kümmern. Da es uns wichtig ist ein Netzwerk aufzubauen und Tierschützer auch untereinander bekannt zu machen, sind wir am Nachmittag mit Katharina dorthin gefahren. Häuser von Tierschützern in Griechenland sind ganz leicht zu erkennen, es sind immer die, vor deren Haus eine Hundehütte und jede Menge Eimer stehen 😊. Die Frau ist Holländerin und er ein Grieche. Sie war beschäftigt damit, zwei kleinen Kitten die Flasche zu geben, gestern erst haben sie ihre Augen geöffnet. Wie so oft wurden auch sie einfach im Müll entsorgt.
Die beiden gründeten einen Verein in Griechenland, ein Vorteil dabei ist, sie bekommen ein bestimmtes Kontingent an Futter von der Gemeinde im Jahr bezahlt. Um die 50 Streuner werden von ihnen auf der Straße versorgt mit allem was sie brauchen, natürlich sind auch alle kastriert. Wenn einer krank oder verletzt ist, nehmen sie ihn mit nach Hause, pflegen ihn gesund und setzen ihn dann wieder an seinen Platz zurück. Bewusst gibt es kein Gehege für die Streuner, es gibt so viele Hunde die nicht vermittelbar sind und die sollen nicht ihr Leben lang eingesperrt werden. Sie haben uns von den üblichen Problemen und Ärger erzählt mit denen sich Tierschützer vor Ort rumärgern müssen. Man wird bedroht, beschimpft und für verrückt erklärt. Trotzdem konnten sie schon einiges durch Aufklärungsarbeit erreichen, wenn auch nur in kleinen Schritten. Wir haben Telefonnummern ausgetauscht und uns gegenseitige Hilfe zugesagt 💪.