Notfall des Monats

11.09.2022

Marlene schreibt:

Ich überlege schon die ganze Zeit, wo ich anfangen soll zu erzählen, kann sein, dass es mal wieder etwas länger dauert 😅. Für all diejenigen, die die Arbeit von Nikos in Athen verfolgen, dürfte „Pancake“, um die es hier geht, bekannt sein. Es müsste letztes Jahr Oktober oder November gewesen sein, als ich Pancake zum ersten Mal auf Bildern zu Gesicht bekam. Die Geschichte, die ich im Kopf habe, ist folgende….eine junge Frau, die öfter versucht zu helfen und hoffnungslosen Fällen eine Chance geben möchte, hat sie aus einem städtischen Tierheim zu sich geholt. Ganz offensichtlich ist Pancake krank; sie hat ein verkrüppeltes Hinterbeinchen und mit ihrem Herz ist, gelinde gesagt, etwas nicht in Ordnung. Eine befreundete Tierschützerin, Claudia, wurde auf sie aufmerksam und wollte unbedingt helfen. Natürlich fehlt der jungen Frau jegliche finanzielle Möglichkeit. Claudia nahm sie zu Nikos mit, sie sollte von dort untersucht und gegebenenfalls operiert werden. Ich hatte noch mit Claudia Kontakt aufgenommen, als ich sie sah und wollte mit Eva eine Spendenaktion zu Weihnachten für sie starten. Es sollte ein kleines Wunder in Form von finanzieller Entlastung für alle geben, aber es kam nicht soweit. Nachdem es beim ersten Anschein nach, das Beinchen war, welches Sorge bereitete, ist es in Wirklichkeit ihr Herz. Es ist eine absolute Herausforderung, sie zu untersuchen; bei Aufregung, Stress oder Angst läuft sie blau an. Operationen oder Untersuchungen mit Narkose ist in jeglicher Hinsicht unmöglich. Ich muss dazu sagen, dass es in Griechenland auch nicht unbedingt die medizinischen Möglichkeit wie bei uns gibt. Man konnte feststellen, dass sich ihr Herz auf der rechten Seite befindet und deutlich vergrößert ist. Für ihr verkrüppeltes Beinchen gibt es mehrere Erklärungen. Laut Nikos aber kann sie flitzen wie der Teufel. Wir sprachen mal darüber, ob und wie man helfen kann….natürlich braucht sie dringend ein Zuhause, in dem sie zur Ruhe kommt, wo sie sich ausruhen kann und keinen Stress hat. Optimal wäre natürlich ein Zuhause in Deutschland wo man sie Spezialisten vorstellen kann. Das ganze gestaltet sich allerdings schwierig, mit dem Flieger zu reisen, würde sie nicht überleben, mit einem Transporter zu fahren, würde sie zu sehr stressen. Eine Möglichkeit wäre mit dem Auto, also privat……wer 1 und 1 zusammenzählen kann….. weiß evtl. wie die Geschichte weitergehen kann, naja oder wird 😅 🍀

Eva schickte mir gestern Bilder von ihr und rief mich an. Sie und Julia erkannten, wie groß die Not ist und dass sie doch dringend ein Zuhause braucht. Alles immer auf Facebook zu verfolgen ist die eine Sache, dann aber davor zu stehen und sie live zu sehen nochmal eine ganz andere. Eva meinte, wenn es eine Option für sie gibt, bringt sie Pancake mit. Wir wissen alle, das ist ihre einzige Chance und die darf sie eigentlich nicht verpassen. Also hat es in meinem Kopf mal wieder geknattert und hab mich noch mit einer Freundin beraten. Eigentlich hat es nur kurz geknattert, weil entweder oder! Nachdem sich die Voraussetzungen der Hilfe der Vermittlung erfüllt hat, fasste ich einen Entschluss. Gleich im Voraus, NEIN sie wird nicht bei mir bleiben. Auch wenn ich sie Zucker finde und mit Sicherheit gerne behalten möchte, bin ich verantwortlich genug es nicht zu tun. Sie braucht ein ruhiges Zuhause und ich kann nicht den ganzen Tag dafür Sorgen, dass sie sich mit meinen sechs Hunden nicht überanstrengt. Außerdem hab ich schon einen Hund in meinem Herzen, dem ich einen Platz geben möchte, wenn der Augenblick passend ist bzw. wahrscheinlich erst, wenn wieder ein Platz frei wird, aber das ist ja wieder eine andere Geschichte. Ich hab mit Nikos telefoniert, und ich weiß, wie sehr er sie liebt und an ihr hängt, es fällt ihm sehr schwer, sie auf den Weg zu schicken. Liebe bedeutet aber auch, sie gehen zu lassen in der Hoffnung, dass sie ein besseres und ein hoffentlich längeres Leben bekommt. Bei Nikos lebt sie auf engstem Raum mit vielen Hunden im Haus und natürlich noch mit viel viel mehr Hunden ums Haus herum. Das ist für so einen Herzkranken Hund wirklich alles andere als optimal. Für keinen Hund ist das Leben in einem Shelter optimal, selbst die besten Shelter können kein Zuhause ersetzen. Wir können, wie man so schön sagt, nicht die Welt retten, wir können aber für diesen einen Hund die Welt bedeuten. Wie hoch ihre Lebenserwartung sein wird, kann ich nicht sagen. Aber dadurch dass ihr Herz sehr deutlich schon zu sehen ist, wenn es schlägt, lässt die Hoffnung schon ein bisschen schwinden. Sie soll es die restliche Zeit ihres Lebens richtig schön haben, ihr eigenes Zuhause bekommen, mit Menschen, die ihr alles geben können, was sie noch zum glücklich sein braucht 🍀 ✊

Der Plan ist, sie fährt mit Eva nach Deutschland, und sie kommt erstmal zu uns. Sie wird wahrscheinlich die meiste Zeit bei meiner Schwiegermutter nebenan verbringen, dort hat sie alle Ruhe die sie braucht. Wir werden sehen wie es läuft und was wir ihr zumuten können. Da sie ja erst 3,5 bis 4 Jahre alt ist, hat sie trotz Krankheit selbstverständlich jede Menge Blubber im Hirn 🙉

Nikos hat ein schlechtes Gewissen, weil er uns nichts zumuten will. Ja, es ist für Eva ein sehr großer Umweg, sie auf dem Rückweg einzusammeln und sie sicher und möglichst stressfrei nach Deutschland zu bringen. Ja es ist für mich wahrscheinlich auch stressig, mich noch um einen weiteren Hund zu kümmern. ABER wir tun es von 💕 und wenn wir was tun, dann weil wir es so wollen 😅

Worum wir EUCH bitten, ist für Pancake zu spenden. Wir wünschen uns für sie, wenn es geht, die bestmögliche Medizinische Behandlung, vielleicht wird es aber auch nur Palliativ sein.

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